(Gemeinde-Nachrichten)

Jetzt ist es also endlich soweit, am Fr. 15., Sa. 16. und So 17. 11. 2002, Fr. und Sa. 20 Uhr, So 18 Uhr (in der Bammentaler TV-Halle) spielen wir unser lange versprochenes Märchen mit Musik für Jugendliche und Erwachsene, unsere Fassung von Undine.
„Märchen für Erwachsene?", werden Sie jetzt nicht zu Unrecht fragen, „ich dachte, Märchen sind eher was für Kinder." Hier ist er schon, der erste, scheinbare Widerspruch und - soviel darf ich Ihnen versprechen - es wird nicht der letzte sein, denn Undine ist paradox in jeder Hinsicht. Angefangen beim Inhalt: Da verlobt sich ein Ritter mit einer Gräfin, wunderschön und steinreich noch dazu, weil Pflegetochter des Königs. Dann läuft ihm eine, zugegebenermaßen ebenfalls blendend aussehende, aber völlig ungebändigte und manierlose 15-Jährige über den Weg und prompt liebt er von nun an sie. „Gut," werden Sie sagen, „das ist aber noch kein Widerspruch, das ist männlich." Stimmt, sage ich, aber das wars ja noch gar nicht - denn kurz darauf trifft er die erste wieder und dann... na ja, und dann trifft er eben auch die andere wieder, und ... paradox eben - oder kann m/Man(n) etwa doch zwei Frauen lieben?!?
Dann die Schauspieler: Diesmal haben wir richtig frischen Wind auf der Bühne, viele ganz neue Gesichter. Aber, na also ein Newcomer-Stück ist es auch nicht, weil eben, paradoxerweise, auch ein Haufen alter Goukelkappe-Haudegen auf der Bühne rumlaufen. (Sie kennen sicher diesen Kay Leibert, den der Theaterverein in jedem Stück wieder hinstellt - ja?! Und eben der, hots dismol mit de Fraue, ja, ja - hätt ma net gedenkt! Gell?!) Ja, und es sind viele ältere, richtig erwachsene Schauspieler da, seriöse, sozusagen, aber dann eben auch wieder ein Haufen junges Gemüse - und grade das junge Gemüse wiederum macht eben nicht nur die Newcomer aus, sondern da feiert zum Beispiel Verena Bosch ihr 15-jähriges Bühnenjubiläum; und das, wo sie doch noch nicht mal 25 ist! Seit dem Geizigen (Sie erinnern sich?), spielt sie Theater, und ich sage Ihnen, sie hat sich prächtig entwickelt. Nicht nur körperlich, mein ich - was Sie gleich wieder denken - ja unser Junggemüse reift... paradox, paradox.
Aber apropos Stücke: Auch hier alles höchst para... Sie wissen es mittlerweile. Wir wollten nach den tollen Goukelkappe-Erfolgen in der jüngsten Vergangenheit (Mutter Courage, Krabat, Faust, Die Welle... Aber jetzt erinnern Sie sich, oder?) irgendwie was ganz anderes machen; und das haben wir auch. Ein Märchen für Erwachsene gabs noch nie und mit soviel handgemachter Musik, so vielen live gesungenen Liedern auch nicht. Aber irgendwie wollen wir natürlich auch anknüpfen an die gute, alte Tradition: so gut zu spielen, dass Sie einen Abend lang gefesselt sind und uns hinterher begeistert weiter empfehlen. Z.B. an Ihren Nachbarn aus der... sagen wir mal... Ringstraße (Und gerade dieser wird sich wundern, wieviel andere Nachbarn da nicht nur in der Halle, sondern sogar hinter dem Vorhang auftauchen werden...).
Und Sie? Sind Sie bis jetzt immer alleine in eine unserer Vorstellungen gekommen? Dann nehmen Sie doch mal Leute aus Ihrer Straße mit, oder die Eltern der Klassenkameraden Ihrer Kleinsten, oder Ihren gutaussehenden Nachhilfelehrer, oder - Ihre Schwiegermutter! Nein, vergessen Sie das letzte, das wäre wirklich zu pa... Wir verstehn uns!?!