(Gemeinde-Nachrichten)
„Es war einmal ein edler Ritter, der hieß Hans von Wittenstein. Er war reich und schön und hatte eine wunderschöne Verlobte namens Bertha. Nun traf es sich, dass die stolze Bertha ihren Hans nach dem finsteren Walde schickte um seinen Mut zu prüfen und sich ein Ansehen zu geben. Er solle Abenteuer bestehen oder fremde Heere besiegen.
Nun trug es sich zu, dass der Ritter eines Abends in den Regen geriet und in einer Fischerhütte Schutz suchte. Dort traf er auf die junge, impulsive Nixe Undine. Da sprach der Ritter zu Undines Pflegeeltern: „Ihr lieben Leute, gebt mir Undine, denn ich kann nicht mehr leben, ohne sie zu sehen. Sie ist ein Wesen, so lieblich, wie ich in meinem Leben noch keines gesehen habe. Ich will sie ehren und hoch achten wie mein Liebstes.“
Als aber die Wasserkönigin davon hörte, ward sie sehr böse über Undines Leichtsinn, sich in einen Menschen zu verlieben. Sie schickte ihre schönsten und klügsten Nixen, um Hans zu verführen und Undine zu beweisen, dass die Männer alle früher oder später untreu würden und ihre Liebe ein trauriges Ende nehmen würde. Undine aber hörte nicht auf ihre Schwestern und da sie auch Hans davon abhalten konnte, feierten die beiden Hochzeit.
Da wuchs der Wasserkönigin Zorn noch größer und sie zwang Undine zu einem Pakt: „Du willst also dein Glück versuchen. Wenn er dir aber untreu wird, so muss er sterben und du wirst dein menschliches Gedächtnis verlieren.“
Was blieb Undine da anderes übrig, als den Pakt einzugehen und zu hoffen, dass ihrer Königin Prophezeiung niemals wahr werden würde.
Ein paar Tage darauf wünschte Hans, seine junge Gemahlin bei Hofe vorzustellen. Es geschah aber, dass das Paar im prachtvollen Königssaal nicht nur auf König und Königin traf, sondern auch auf deren Pflegetochter: Bertha! Die stolze Undine, die ängstlich um ihren Hans bangte, und die stolze Bertha, mit neidischem Herzen, gerieten in einen heftigen Streit. Da sang die Königin ein herrliches Lied, um den Streit zu schlichten. Bertha und Undine aber ließen von ihrem Zorne nicht nach, und wenn niemand gestorben ist, so streiten sie noch heute.“
Die Augen und Ohren eins dankbaren Publikums bekamen dies Märchen zu bewundern:
UNDINE
Samstag, den 15. März, 20 Uhr und
Sonntag, den 16. März, 18 Uhr
Jeweils in der TV-Halle in Bammental
Die Leute bettelten: „Bitte gebt uns endlich die kostbaren Karten, die uns zum Eintritt bemächtigen, denn wir können ab sofort nicht mehr leben, ohne Undine gesehen oder ihre Musik gehört zu haben!“
Da hatte der oberste Mann des Theatervereins ein Einsehen und machte sich unverzüglich an die Arbeit.
Fortsetzung folgt…
(Stefanie Bittner)