|
Chronik
| (BAZ, 01.03.24)
Inszenierung von „Lysistrata"
THEATERVEREIN GOUKELKAPPE: Aufführungen vom 15. bis 17. März
Bammental. Der Bammentaler Theaterverein Goukelkappe lädt zu einem unvergesslichen Wochenende voller Lachen, Liebe und großartiger Unterhaltung ein. Vom 15. bis zum 17. März läuft in der TV-Halle Bammental eine spektakuläre Inszenierung von Aristophanes' zeitlosem Meisterwerk „Lysistrata".
Unter der Regie des renommierten Wolfgang Mettenberger verspricht diese Produktion ein wahres Fest für die Sinne zu werden. Mit über 20 talentierten Schauspielern und einem Team von Kreativen, die ihr Handwerk beherrschen, wird das Publikum in das antike Griechenland entführt, um die turbulente Geschichte von Lysistrata zu erleben.
Die Geschichte, die vor über zwei Jahrtausenden von Aristophanes geschaffen wurde, ist heute genauso aktuell wie damals. In einer Zeit, in der die Welt von Konflikten geprägt ist, erhebt sich „Lysistrata" als eine satirische und dennoch tief¬gründige Auseinandersetzung mit dem Thema des Krieges und der Macht.
„Tauchen Sie ein in die Welt des „Peloponnesischen Krieges", der vor über 2000 Jahren Sparta und Athen in einen lang¬wierigen Konflikt stürzte. Doch inmitten dieser chaotischen Zeit steht Lysistrata, eine Frau, die sich entschlossen hat, die Männer durch einen unkonventionellen Liebesstreik zur Vernunft zu bringen und den Wahnsinn des Krieges zu beenden. Mit einer Mischung aus Spott, Humor und einer Prise Provokation entführt die Goukelkappe auf eine Reise voller Emotionen und unerwarteter Wendungen. Seien Sie dabei, wenn die Frauen Griechenlands sich zusammenschließen, um für Frieden und Liebe zu kämpfen", heißt es in einer Pressemeldung.
(Rhein-Neckar Zeitung, 14.03.24)
Über Frauenpower in Kriegszeiten
Theaterverein Goukelkappe zeigt Komödie „Lysistrata" - RNZ besuchte Probe - Premiere am Freitag
Bammental. „Macho, Macho" - der Song von Rainhard Fendrich ertönte aus Lautsprechern, während eine Gruppe von-Frauen drei erhöht stehende Männer in Macho-Pose umtanzte. In einer späteren Szene ist Herbert Grönemeyers „Männer" zu vernehmen - und das passt genauso gut zum Bühnengeschehen bei der Durchlaufprobe des Theaterstücks „Lysistrata“ in der TV-Halle. Auch wenn es vor fast 2500 Jahren vom griechischen Dichter Aristophanes geschrieben wurde, so unterstützt-die moderne Musik doch wunderbar die von Erich Fried bearbeitete Theaterfassung der Komödie. Unter der Regie von Wolfgang Mettenberger, dem früheren Leiter der Theater- und Spielberatung Baden-Württemberg, hat der Theaterverein Goukelkappe das berühmte Stück inszeniert. Premiere ist am Freitag, 15. März.
Es ist die zweite Regiearbeit von Wolfgang Mettenberger für die Goukelkappe, die froh darüber ist, den so kompetenten Theaterkenner für sich gewonnen zu haben. Schon mit den „Kalender Girls" unter seiner Regie hatte die Goukelkappe einen großen Erfolg gefeiert.
Bei „Lysistrata" - was so viel bedeutet wie „die Heerauflösende" - handelt es sich um ein zeitloses und gleichzeitig brandaktuelles Stück, das die Goukelkappe mit 20 talentierten Schauspielern und einem Team von Kreativen auf die Bühne bringt. Die turbulente Geschichte ist eine satirische und dennoch tiefgründige Auseinandersetzung mit den Themen Krieg und Macht. Steffi Bittner, die die Lysistrata in der Goukelkappen-Inszenierung spielt, berichtete während einer kleinen Pause, wie es zu der Stückauswahl gekommen war: „Das war sehr lustig! Für die „Kalender Girls“ waren viele neue Mitspielerinnen zur Goukelkappe gestoßen und die wollten alle wieder spielen. Unsere Aufgabe war ein Stück ausfindig zu machen, das entsprechende Voraussetzungen bot und sich darüber hinaus empfahl, und da sind wir auf ‚Lysistrata‘ gestoßen." Damit habe man genau richtig gelegen, denn Regisseur Mettenberger hatte unabhängig von ihnen das gleiche Stück ausgewählt.
Und die Goukelkappe hat sich für die bevorstehenden Aufführungen weiter verstärkt, wie von Michael Mende zu hören war: Auch er ist schauspielerisch mit von der Partie und in der Rolle eines fiesen Ratsherrn zu sehen. Es gelang einige Darsteller aus Steffi Bittners Theatergruppe am Gymnasium, mit der die Goukelkappe kooperiert, für eine Mitwirkung zu gewinnen.
„Lysistrata", so wie es der Theaterverein mit Mettenberger interpretiert, strotzt geradezu vor Energie. Der geballten Frauenpower, die sich immer wieder auf der Bühne entlädt, versuchen die männlichen Protagonisten mit Drohungen von Gewalt Einhalt zu gebieten - und doch agieren die Frauen listig genug, um am Ende ihre Männer zur Vernunft zu bringen. Das setzt die Goukelkappe unter der Regie konsequent und mit viel Herz gespielt um. Was immer wieder auch auffällt, ist eine gute Bühneneinteilung und die Bereitschaft aller Akteure, sich zu 100 Prozent einzubringen - auch in derben oder in frivol gewagteren Szenen.
Das Stück spielt vor dem Hintergrund des seit 20 Jahren tobenden Peloponnesischen Kriegs zwischen Athen und Sparta, während die Frauen beider Seiten versuchen, Heim und Kinder über Wasser zu halten. Frieden tut not, und unter der Rädelsführerschaft von Lysistrata schmieden die Frauen den Plan, ihre Männer durch Liebesentzug vom Krieg abzubringen.
Männer und Frauen stehen sich gegenüber. Die Männer, die versucht haben, das verschlossene Stadttor mit einem Rammbock zu durchbrechen, sehen sich massiver Gegenwehr durch die Frauen ausgesetzt, die die vor Kraft strotzende Männlichkeit mit eiskalten Wassergüssen entscheidend abkühlen. Könnte es sein, dass sie mit ihrer Taktik am Ende Erfolg haben? Wer sich in etwa zwei Stunden in diesem Sinne gut unterhalten und vielleicht auch den einen oder anderen Gedankenanstoß in den Alltag mitnehmen möchte, sollte das gut inszenierte, mitreißende Theaterstück besuchen.
(Anna Haasemann-Dunka)
|
|
|
|