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Chronik
| (Gemeinde-Nachricten, 04.10.19)
Der eingebildete Kranke kehrt zurück
Seit weit über 30 Jahren macht die Goukelkappe nun schon Theater für Bammental, die nähere Umgebung und nicht selten weit über die regiona¬len Grenzen hinaus. Das Spektrum reicht von (Mundart-)Komödien über Tragödien bis hin zum reinen oder theatralisch verpackten Gesang. Derzeit sind mehr als drei Gruppen am Proben und Vorbereiten neuer kultureller Events. Wer die Geschichte des Theatervereins von Beginn an kennt, erinnert sich sicherlich an die zwei großen Anfangsphasen: Quasi geboren wurde der Verein mit Mundartkomödien des Hausautors. Dann stand man vor der Frage: Und wie geht es jetzt programmatisch weiter? Die Antwort lau¬tet: Jean-Baptiste Poquelin, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Moliere! Die Komödien des großen französischen Klassikers schienen wie geschaffen für das gewonnene Lustspiel-liebende Publikum. Sie garantieren herzhaftes Lachen - schließlich musste Moliere seine höfischen Gönner bei Laune halten - und offenbaren doch bei näherer Betrachtung eine echte Tiefe, ja sie lassen in tiefste seelische Abgründe blicken.
Für die Goukelkappe bedeutete diese Phase einen weiteren Durchbruch, denn man erschloss sich zusätzliche Publikumskreise, auch solche, die des Kurpfälzer Dialektes nicht unbedingt mächtig waren. Es erfolgte der Umzug vom evangelischen Gemeindehaus in die TV-Halle, es folgten weitere Klassiker bis man schließlich sogar eine Mutter Courage oder einen Faust auf die Bühne bringen konnte.
Nach mehr als drei Jahrzehnten kam es im letzten Jahr zum einstimmigen Beschluss: „Lasst uns den großen Franzosen doch wieder einmal auf die Bühne bringen!" Und welcher seiner Komödien wäre wohl besser geeignet als „Der eingebildete Kranke". Jener schräge Argan, der vor Gesundheit strotzend ständig seine Krankheit pflegt. Der das ganze Haus mit seinen Marotten schikaniert, der seine Töchter am liebsten mit irgendwel¬chen Quacksalbern verheiraten möchte, weil es ihm selbst doch so gut täte, Mediziner und Apotheker im Hause zu haben.
Wenn die Goukelkappen der ersten Stunde heute zurückblicken, dann oft mit einem Lächeln, wie einfach man damals noch an alle Themen des Theaters von Technik über Bühnenbild bis hin zur schauspielerischen Arbeit herangegangen war. Inzwischen ist viel passiert, überall wurde in Ausbildung investiert, die Ansprüche an die eigenen Inszenierungen sind stetig gestiegen. Man darf also gespannt sein auf den „neuen Moliere" der Goukelkappe. Ein Happy End wird es - soviel sei verraten - aber sicherlich geben. Bestimmt auch für Sie, denn mit Erscheinen dieses Artikels sind die Vorverkaufskarten bei Buchhandlung Staiger und Tabakwaren Beck erhältlich. Premiere ist am Freitag, dem 1. November, um 20 Uhr, am Samstag, dem 2. November, folgt ebenfalls um 20 Uhr die zweite Aufführung. Am Sonntag, dem 3. November, findet die Aufführung bereits um 16 Uhr statt, also ideal geeignet für ältere Menschen oder auch größere Kinder, denn schließlich handelt es sich ja um Commedia dell'arte, das heißt es geht oft heiß her auf der Bühne und es darf gelacht werden. Wir freuen uns auf Sie in der Bammentaler TV-Halle Anfang November wenn es heißt: Vorhang auf für den eingebildeten Kranken!
(BAZ, 11.10.19)
Bammental. Der wohlhabende Bürger Argan hält sich für schwer krank. Und das bei allerbester Gesundheit und Konstitution. Sein freches Dienstmädchen Toinette durchschaut ihren Herrn und gibt dem vermeintlich Dahinsiechenden Kontra wo und wann immer es geht. Der „arme kränkliche" Mann jagt sie mit erhobenem Stock und den wutschnaubenden Worten „Ich schlage dich tot, du unverschämtes Luder" regelmäßig in turbulenten Szenen kreuz und quer über die Bühne. Erst ihre Aufforderungen: „Vergesst bitte nicht, dass ihr soooo schwer krank seid!", bringt ihn dann wieder zur Räson.
Dennoch schafft es der gute Dienstmädchen-Geist des Hauses zunächst nicht, die Geschehnisse in eine vernünftige Richtung zu lenken.
Argan lässt sich von allen erdenklichen Quacksalbern malträtieren und nimmt täglich etliche Klistiere sowie allerlei sonstige „medizinische" Prozeduren jener Zeit auf sich. Schließlich will er sogar seine brave - und sehr verliebte - Tochter zur Ehe mit einem höchst schrulligen und unfähigen Arzt zwingen und ist gar drauf und dran, gesteuert von seiner heuchlerischen und intriganten Gattin Beline, sein ganzes Vermögen zu verschleudern. Da müssen Dienstmädchen Toinette und ihre hilfreichen Geister wirklich alle Register ziehen, um dieses, vom Hausherren selbst produzierte Durcheinander noch zu einem Happy-End zu führen.
Kein Theaterstück der stillen Töne, sondern eine Komödie der herzhaften Sorte hat sich die Goukelkappe mit Molieres Klassiker da ins November-Programm geschrieben. Es darf gelacht werden. Und ein paar spannende Überraschungen sind ebenfalls in der Komödie versteckt.
Premiere ist am Freitag, 1. November, um 20 Uhr, am Samstag, 2. November, folgt, ebenfalls um 20 Uhr, die zweite Aufführung. Am Sonntag, 3. November, findet die Aufführung bereits um 16 Uhr statt, also ideal geeignet für ältere Menschen oder auch größere Kinder, denn schließlich handelt es sich ja um Commedia dell'arte, das heißt, es geht oft heiß und clownesk her auf der Bühne und natürlich darf dabei herzhaft gelacht werden.
(Gemeinde-Nachrichten, 18.10.19)
Komödienstimmung im Herbst
Geht es Ihnen auch so?
Den November könnte man im Jahresverlauf einfach weglassen. Die Blätter sind nicht mehr bunt wie im goldenen Oktober. Sie sind einfach weg, der Wald steht als graues Skelett herum. Die Sonntage sind trist und grau und tragen zu allem Elend auch noch furchtbare Namen wie „Totensonntag" oder „Volkstrauertag".
Es gibt tatsächlich nur zwei wirksame Rezepte gegen diese Tristesse: Urlaub im Süden
oder eine herzerfrischende Komödie besuchen. Im ersteren Falle wünschen wir Ihnen ein gute Zeit in Süditalien oder sonst wo, im letzteren Falle ein robustes Zwerchfell, denn dieses wird von den Lachmuskeln massiv strapaziert werden. „Der eingebildete Kranke" ist wohl die oder zumindest eine der berühmtesten Komödien von Moliere. Er macht sich über Ärzte und Apotheker und insbesondere über die „medizinischen Künste" des 17. Jahrhunderts lustig. Am lustigsten aber ist wohl Argan, der Titelheld der Komödie, der sich für unheilbar krank hält. Dabei ist er kerngesund. Ein vor Kraft strotzender Hypochonder sozusagen. Und da ist dann noch diese Toinette, sein Dienstmädchen, das von seinen vermeintlichen Krankheiten rein gar nichts hält und dem alten Despoten am laufenden Band richtig einschenkt. Verfolgungsjagden sind also an der Tagesordnung, dazu kommt wildeste Maskerade, Intrigen, Gesang, Tanz, die wahre Liebe, Eifersucht - kurzum: Großes Theater halt!
Man darf also gespannt sein auf den Moliere. Ein Happy End wird es -soviel sei verraten - sicherlich geben. Bestimmt auch für Sie, denn Vorverkaufskarten sind bei Buchhandlung Staiger und Tabakwaren Beck erhältlich. Premiere ist am Freitag, dem 1. November, um 20 Uhr, am Samstag, dem 2. November, folgt ebenfalls um 20 Uhr die zweite Aufführung. Am Sonntag, dem 3. November, findet die Aufführung bereits um 16 Uhr statt, also ideal geeignet für ältere Menschen oder auch größere Kinder, denn schließlich handelt es sich ja um Commedia dell'arte, das heißt es geht oft heiß her auf der Bühne und es darf gelacht werden. Wir freuen uns auf Sie in der Bammentaler TV-Halle Anfang November wenn es heißt: Vorhang auf für den eingebildeten Kranken! |
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