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 Chronik

 Dabida » zurück zur Gesamt-Liste 
Autor: Michael Mende
Regie: Patricia Zimmermann
Steffi Bittner
Aufführungsort: Bammental, TV-Halle
Zeitraum: 2017-03-25 bis 2017-03-25

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 Kritik 
Kurpfälzisch für Fortgeschrittene - der Kurpfälzer Abend

Die TV Halle in Bammental war bis auf den letzten Platz ausverkauft, als der Theaterverein Goukelkappe zum Kurpfälzer Abend geladen hatte.
Nach dem letztjährigen großen Erfolg wurde das Erfolgsrezept am 25. März neu aufgelegt.

Hervorragend Kurpfälzer „Gekochtes unn Gebrutzldes“ servierte Dirk`s Kochdienstleistungen den Gästen und auch Wein aus der Region durfte nicht fehlen. Dies verkürzte nicht nur die Wartezeit bis zum Programmbeginn, sondern bot auch die Gelegenheit, Neigschmeggten die ein oder andere kurpfälzische Redewendung zu übersetzen.

Solchermaßen gut gerüstet folgten die einzelnen Darbietungen.

Zum Einstieg bot der Ev. Posaunenchor ein Potpourri bekannter und beliebter Lieder zum Mitsingen. Ein heimatkundliches Rätsel untermalte das gewählte Programmthema „Flüsse“ und auch das Badnerlied durfte zum Abschluss nicht fehlen. Als Dirigent und Moderator fungierte Thomas Kern, der kurzerhand eingesprungen war, da sein Kollege krankheitshalber verhindert war.

„Gsungenes zum Mitdenke“ brachte die Frauenkabarettgruppe NoName mit auf die Bühne. Skurril, heiter und wort- und stimmgewaltig sorgten die acht Damen für ausgelassene Stimmung im Publikum.

Der Autor Michael Mende, Vorsitzender des Kulturrings Bammental, hatte eigens für diesen Abend ein Theaterstück geschrieben: „Dabida“ versprach „Gschpieltes zum Doutlache“: Eine Stammtischrunde fürchtet, ihr geliebtes Darsbach könnte von Flüchtlingen überflutet werden. Kurzerhand gründen sie nach dem Vorbild von Pegida eine eigene Bewegung. Dabida steht dabei für „Darsbach bleibt immer Darsbach“. Nach reiflicher Überlegung und jeder Menge Flüssignahrung sammeln sie ihre Kenntnisse über die kurpfälzische Heimat, um die reine Rasse zu belegen. Ergebnis: Sie sind eine reinrassige Promenadenmischung.

... ist als Lieferant für gute Argumente gern willkommen ...
Angespornt von dieser Erkenntnis suchen sie nun nach einem Vorsitzenden, der ihr Manifest vor der Presse würdig vertreten kann. Ihre Ziele zu formulieren, fällt ihnen sehr schwer, doch zum Glück hat sich ein neuer Gast im Wirtshaus eingefunden: Ein fremder junger Mann mit langem schwarzen Haar. Teetrinker, wie sie abfällig feststellen. Doch genau der ist es, der mit Sprache umgehen kann und somit ihre Wortfindungsstörungen lösen kann. Sie wählen ihn zu ihrem Vorsitzenden.

Mittlerweile ist die Kunde eingetroffen, nur ein einziger Flüchtling würde in Darsbach seßhaft werden, doch die Bewegung feiert sich und hält an ihrem Vorhaben fest.

Als der Bürgermeister (gespielt von Bammentals BM Holger Karl selbst) kommt und den frisch gewählten Vorsitzenden von Dabida als neues Gemeindemitglied willkommen heißt, befindet sich die Bewegung in Erklärungsnot. Doch sie wissen sich zu helfen: Ging es nicht immer nur um Nächstenliebe?

Das Stückvon Michael Mende ist eine äußerst gelungene Persiflage auf Pegida und wurde auch vom Publikum gebührend gefeiert. Die Laiendarsteller agierten professionell und überzeugend und auch muskalisch und choreographisch war die Aufführung das Highlight des Abendprogramms. Auch wenn es beim Service aufgrund des großen Andrangs wieder etwas stockte - der Kurpfälzer Abend ist und bleibt ein Erfolgsrezept. Für Fortgeschrittene und Einsteiger, für Bier-, Wein- und Teetrinker.

(Renate Weilmann)