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Chronik
| (Gemeinde-Nachrichten, 21. Dezember 1990)
Reif für die Insel?
Weihnachtszeit, friedvolle Zeit, Zeit der Muße, Zeit der Einkehr. Wenn mich meine Beobachtungen nicht täuschen, stimmt das nicht! Weihnachtszeit: Geschenke und Festbraten kaufen, noch dieses schnell erledigen, wen besuchen wir wann, Stau, die Kinder schreien, Sylvester-Party planen, das Parkhaus ist überfüllt, wir kommen zeitlich nicht hin, Streßßßßß!
Und dann denkt man an die Insel, mitten im Meer, weit ab von der Hektik, schlaftrunkene Zeit! Und da liegt der Denkfehler! Wieso? Natürlich, die Vorstellung ist sicherlich angenehm, aber brauchen wir denn unbedingt eine geographische Insel? Wie wäre es denn mit einer Insel in der Zeit? Sie verstehen nicht, dabei waren Sie schon auf solchen Inseln! Termin XYZ 10.45 Ende, Termin XYV 11.15 Anfang. Und da war sie: die Insel. Am besten man vernichtet sie: „Zeit totschlagen“. Aber warum nicht: Besinnung? Und ich möchte dabei nicht einmal konkret ins Auge fassen, auf was wir uns besinnen wollen, außer auf unser Leben, unser Dasein: Wer bin ich? Was tue ich hier und jetzt auf dieser Welt? Was habe ich erreicht? Wo liegt mein Ziel? Wohin führt mein Weg?
Ein Leben ohne Besinnung ist wertlos, ein maschinelles Leben! Darum sollten wir die Insel in der Zeit nutzen, aus der Strömung des Lebens herausspringen, uns in den warmen Sand zu setzen und den Fluß des Lebens nachdenklich zu beobachten, um dann gestärkt, mit neuer Energie und neuem Ziel am späteren Ufer wieder in die Strömung zu springen.
Doch nun noch zwei Nachrichten, lieber Leser, eine schlechte und eine gute: In unserer verkommenen Zeit ist nichts mehr umsonst! Nein nicht mal solche Philosophischen Abhandlungen wie diese hier sind ohne Absicht. Es galt vielmehr, sie vorzubereiten, denn: Wir, der Theaterverein Goukelkappe, laden Sie recht herzlich ein auf unsere Insel: 30. Dezember, 15 Uhr im evangelischen Gemeindehaus, bevor Sie sich in den reißenden Fluß des neuen Jahres stürzen. Wir bieten ein gänzlich selbstgestricktes Schauspiel, das zur Besinnung beitragen kann! Die Gute Nachricht: Mit dem Lesen dieses Artikels waren Sie spätestens auf der ersten (weihnachtlichen) Insel! Der Theaterverein wünscht Ihnen ein frohes und besinnliches Fest!
(BAZ, 27. Dezember 1990)
Theateraufführung des "Theaterverein Goukelkappe"
HEIDELBERG - "Dem Theaterverein Goukelkappe in Bammental ist es gelungen, sich mit Hilfe der neu bestehenden Kindergruppe einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen: Neben der meist komödiantisch geprägten Aufführung im Mai kommt nun ein weiterer jährlicher Aufführungstermin hinzu.
Den Auftakt wird in diesem Jahr das Stück "Sturmwind", Regie: Christi Herold-Mende, machen. "Sturmwind" wurde von unserem Mitglied Michael Mende geschrieben, ein Stück für Jugendliche und Erwachsene, das trotz des ernsten Themas - wie gehen wir mit unserer Umwelt um? - durchaus auch humoristische Elemente beinhaltet
Die Aufführung ist am 30. Dezember um 15 Uhr, im Evang. Gemeindehaus in Bammental.
(Rhein-Neckar Zeitung, 27. Dezember 1990)
Goukelkappe lädt ein:
„Sturmwind" am Sonntag im Gemeindehaus
Bammental. Der Haus-Autor des „Theatervereins Goukelkappe e.V." in Bammental, Michael Mende, hat trotz Job und Studium Zeit gefunden, wieder ein Stück zu basteln, und die Kindergruppe wird es am 30. 12. um 15 Uhr im ev. Gemeindehaus in Bammental spielen. „Sturmwind" ist ein komödiantisches Drama - oder eine Komödie mit sehr ernstem Hintergrund. Das Stück hat die Naturereignisse vom letzten Frühjahr zum Inhalt, den Sturm, der uns alle erschreckte, auch die Reaktion der Leute auf ein solches Geschehen. Es ist kein Stück „mit erhobenem Zeigefinger", vielleicht aber doch eins zum Nachdenken, zuweilen auch zum Schmunzeln. Es spricht für die Qualität des Stücks, daß die Kinder wirklich mit großem Engagement dabei sind. Zu der Aufführung wird herzlich eingeladen. |
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